Marimekko
Marimekko: Die Ikone des finnischen Designs
Im Osten von Helsinki liegt das Allerheiligste der finnischen Modewelt: Marimekko, ein Unternehmen, dessen Geschichte 1951 in der Textildruckerei Printex von Viljo Ratia beginnt. Dessen Frau Armi Ratia ist Visionärin und beauftragt junge Künstler, neue, unverwechselbare Muster zu entwerfen. Sie möchte sich von der Konkurrenz abheben und legt damit den Grundstein des Erfolges von Marimekko. Bald produziert das Unternehmen nicht nur Möbel- und Bekleidungsstoffe, sondern veranstaltet die erste Modeschau, um die modernen Textilien in Verwendung zu zeigen. Das Publikum ist begeistert von den farbenfrohen Mustern, die im Nachkriegsfinnland positive Gefühle, Freude, Licht und Hoffnung verbreiten. Die Kollektion ist in Windeseile ausverkauft. Kurze Zeit später ist Marimekko offiziell als Unternehmen registriert. Der erste Marimekko-Laden wird im folgenden Jahr in Helsinki eröffnet.
Ein Mohnblumen-Muster wird zum Kult
Maija Isola ist die erste Designerin Marimekkos und das wohl prägendste Gesicht des Hauses. In 38 Jahren Schaffenszeit entwirft sie mehr als 500 Textilmuster. Ihre auffällig-floralen Motive und geometrischen Formen erobern die Modewelt und hauchen Wohnaccessoires wie Vorhängen, Geschirr, Teppichen und Kissen Lebendigkeit und Kontrastreichtum ein. 1964 erschafft sie eines der beliebtesten Muster Marimekkos, das seither für Kreativität, Stärke und Vertrauen in sich selbst steht: Unikko, der kultige Mohn-Print, der sogar einen Airbus der Fluglinie Finnair schmückt. Maijo Isola setzt sich damit gegen Marimekko-Gründerin Armi Ratia durch, die zuvor ankündigte, niemals ein Blumenmuster drucken zu wollen.
Mit Jackie Kennedy zur Lifestyle-Marke
Schon in den 50er Jahren gibt es kaum jemanden, der die finnische Marke Marimekko nicht kennt. Der weltweite Durchbruch aber kommt mit Jaqueline Kennedy im Jahr 1960. Die Ehefrau von John F. Kennedy kauft sieben Marimekko-Kleider auf einmal und trägt sie im Wahlkampf ihres Mannes. Die klaren Formen, architektonischen Silhouetten und lebendigen Drucke der Kleider spiegeln den modernen Zeitgeist wider und signalisieren Optimismus. Marimekko macht Schlagzeilen – vor allem als die zukünftige First Lady in einem Sommerkleid der Marke auf dem Cover der Zeitschrift Sports Illustrated erscheint. In den darauffolgenden Jahren ist Marimekko regelmäßig in internationalen Modemagazinen wie Elle, Vogue und Harper's Bazaar vertreten. Die Produktpalette wird um eine Vielzahl von Accessoires und Haushaltsgegenständen erweitert. Heute verkauft die Lifestyle-Marke, die ihre Textilien bis 1973 noch per Hand druckt, in rund 40 Ländern. Der Boom des mittlerweile börsennotierten Unternehmens ist ungebrochen.
Zeitloses Design von jungen Talenten
Das Erfolgsgeheimnis sind zeitlose Designklassiker und langlebige Produkte. Und die Zusammenarbeit mit jungen Talenten, die Marimekko von Anfang an pflegt. Von Vuokko Eskolin-Nurmesniemi, die in den 1950er Jahren das Unisex-Hemd Jokapoika entwirft, bis zu Maija Louekari, die 2003 durch einen Designwettbewerb zu Marimekko kommt und die Kult-Muster Siirtolapuutarha and Räsymatto kreiert. Auch der junge Glas- und Keramik- Designer Sami Ruotsalainen drückt Marimekko seinen Stempel auf: 2009 entwickelt er die beliebte Geschirrkollektion Oiva, die sofort zum Hit wird und seither ein Verkaufsschlager ist.